12. FDGB-Pokal 1962/63

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12.FDGB-Pokal 1962/63

Der FDGB-Fußballpokal-Wettbewerb 1962/63 war der zwölfte in der Geschichte dieses Fußballereignisses.

Wie im Vorjahr begannen die Pokalspiele mit einer Qualifikationsrunde mit 54 Mannschaften, zusammengesetzt aus den 30 Finalisten der Bezirkspokal-Wettbewerbe und 24 hinzugelosten Vertretern der drittklassigen II. DDR-Liga. Die 28 Mannschaften der I. DDR-Liga griffen am 16. September 1962 in der 1. Hauptrunde in das Pokalgeschehen ein, die 14 Oberligisten waren ab Runde 3 dabei. Von Letzteren schieden dort bereits sechs Vertretungen aus: Aktivist Brieske-Senftenberg, Dynamo Dresden, Turbine Erfurt, Motor Jena, Rotation Leipzig und Aufbau Magdeburg.

Neben den verblieben acht Oberligateams erreichten sieben Mannschaften der I. DDR-Liga und mit Chemie Lauscha ein einziger Vertreter der II.-DDR-Liga das Achtelfinale. Die Thüringer traten zum Spiel gegen Lok Stendal nicht an. Offiziell gaben ihre Vertreter an, keine vollzählige Mannschaft zusammenzubekommen; kolportiert wurde jedoch, die BSG wolle damit gegen die zwangsweise Delegierung ihrer Leistungsträger protestieren. Eine weitere Überraschung im Achtelfinale bereitete der Vorjahresfinalist Dynamo Berlin mit seiner 1:3-Niederlage bei Motor West Karl-Marx-Stadt (I. DDR-Liga).

Die Sachsen erreichten nach einem 3:0 über Lok Stendal das Halbfinale, wo es gegen die zweite Überraschungsmannschaft Chemie Zeitz, ebenfalls aus der I. DDR-Liga, zweier Spiele bedurfte, ehe Zeitz sensationell in das Finale einzog. Mit der BSG Motor Zwickau, die den Pokalverteidiger Chemie Halle ebenfalls nach zwei Spielen ausgeschaltet hatte, erreichte eine zweite Betriebssportgemeinschaft das Endspiel; ein Denkzettel für die intensiv geförderten Sportclubs.

12.FDGB-Pokal 1962/1963

Vorrunde, am 11.08.1962

BSG Einheit Rostock – BSG Lokomotive Wittenberge 8:0

Vorrunde, am 12.08.1962

BSG Traktor Plate – BSG Rotation Babelsberg 3:2

BSG Empor Neustrelitz – BSG Motor Eberswalde 3:2

SC Potsdam II – BSG Motor Köpenick 1:3

BSG Motor Oderberg – TSG Gröditz 1:2

ASG Vorwärts Cottbus II – BSG Stahl Riesa 0:2

BSG Lokomotive Stendal II – SG Dynamo Schwerin 1:3

BSG Stahl August-Bebel-Hütte Helbra – BSG Motor N. Erfurt 3:2

BSG Motor Rudisleben-Ichtershausen – BSG Motor Aschersleben 2:1

BSG Fortschritt Greiz – BSG Motor Werdau 3:2

BSG Traktor Obermaßfeld – BSG Chemie Schwarza 3:5

BSG Stahl Freital – BSG Motor Gohlis Nord Leipzig 3:1

BSG Aktivist Böhlen II – BSG Motor Brand-Langenau 1:0

Einheit Reichenbach/Vogtland – BSG Motor Neuhaus-Schierschnitz 6:2

BSG Motor Weißensee – TSG Velten 1:0

BSG Motor Rostock – BSG Tiefbau Berlin 0:1

BSG Chemie Schmöckwitz – BSG Chemie Riesa 2:4

HSG Wissenschaft Halle – BSG Motor Mitte Suhl 2:4

BSG Fortschritt Meerane – BSG Einheit Elsterberg 6:2

BSG Stahl Silbitz – BSG Motor Halle-Ammendorf 0:2

BSG Lokomotive Waren – SG Lichtenberg 47 4:2

BSG Motor Rathenow – BSG Motor Schönebeck 2:4

BSG Glück Auf Bleicherode – BSG Stahl Thale 3:1

BSG Motor Görlitz – BSG Aufbau Großräschen 2:5

BSG Lokomotive Meiningen – BSG Stahl M-K Eisleben 1:2

BSG C-M Veritas Wittenberge – BSG Deutsche Lufthansa Berlin 5:0

BSG Motor Sonneberg – BSG Wismut Plauen 1:3

12.FDGB-Pokal 1962/1963

1.Hauptrunde 15.09.1962

BSG Motor Köpenick – SC Frankfurt (O.) 3:2

BSG Tiefbau Berlin – BSG Motor Weißensee 2:0

BSG Stahl ABH Helbra – BSG Motor Weimar 2:0

BSG Chemie Riesa – TSC Oberschöneweide 2:5

1.Hauptrunde 16.09.1962

TSG Gröditz – ASG Vorwärts Cottbus 0:2

BSG Stahl Riesa – BSG Aktivist Laubusch 2:1

SG Dynamo Schwerin – BSG Einheit Greifswald 2:3 n.V.

BSG Chemie Schwarza – BSG Wismut Gera 2:0 n.V.

BSG Motor Mitte Suhl – BSG Fortschritt Greiz 4:1

BSG Motor Halle-Ammendorf – SG Dynamo Eisleben 2:1

BSG Motor Schönebeck – BSG Motor Süd Brandenburg 5:0

BSG Aufbau Großräschen – SC Einheit Dresden 1:2

BSG Stahl M-K Eisleben – BSG Motor Nordhausen West 2:1

BSG Wismut Plauen – BSG Motor Rudisleben-Ichtershausen 1:0

BSG Einheit Rostock – BSG Motor WW Warnemünde 2:4

BSG Traktor Plate – BSG Lokomotive Waren 1:9

BSG Stahl Freital – BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 1:2

BSG Empor Neustrelitz – BSG C/M Veritas Wittenberge 0:2

BSG Aktivist Böhlen II – BSG Einheit Reichenbach/ Vogtland 1:4

TSG Wismar – SC Neubrandenburg 3:1

BSG Chemie Bitterfeld – SG Dynamo Hohenschönhausen 0:5

BSG Chemie Glauchau – BSG Fortschritt Meerane 2:3

BSG Chemie Lauscha – BSG Aktivist Karl Marx Zwickau 2:1

BSG Lok Halberstadt – BSG Glück Auf Bleicherode 2:1

BSG Stahl Eisenhüttenstadt – BSG Motor Bautzen 4:1

ASG Vorwärts Neubrandenburg – SC Traktor Schwerin 2:1

BSG Chemie Zeitz – BSG Turbine Magdeburg 4:2

SC Potsdam – BSG Chemie Wolfen 8:1

BSG Motor Schkeuditz – BSG Fortschritt Weißenfels 3:3 n.V.

BSG Empor Wurzen – ASG Vorwärts Leipzig 2:2 n.V.

BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort – BSG Motor Eisenach 2:1

SG Dynamo Erfurt – BSG Aktivist Böhlen 2:0

BSG Aktivist Geiseltal Mücheln – BSG Motor Steinach 3:2

BSG Lokomotive Kirchmöser – BSG Motor Dessau 3:4

BSG Motor Stralsund – BSG Lokomotive Stendal 3:4

BSG Motor Hennigsdorf – ASG Vorwärts Rostock-Gehlsdorf 2:4

Wiederholungsspiele 19.09.1962

BSG Fortschritt Weißenfels – BSG Motor Schkeuditz 2:0

ASG Vorwärts Leipzig – BSG Empor Wurzen 2:0

12.FDGB-Pokal 1962/1963

2.Hauptrunde 06.10. 1962

BSG C-M Veritas Wittenberge – SC Potsdam 1:5

TSC Oberschöneweide – BSG Motor Schönebeck 7:1

BSG Fortschritt Weißenfels – BSG Stahl ABH Helbra 3:2

ASG Vorwärts Leipzig – SG Dynamo Erfurt 2:1

2.Hauptrunde 07.10. 1962

ASG Vorwärts Cottbus – BSG Aktivist Geiseltal Mücheln 7:0

BSG Einheit Greifswald – BSG Motor Köpenick 1:2

SC Einheit Dresden – BSG Wismut Plauen 4:2

BSG Motor WW Warnemünde – ASG Vorwärts Neubrandburg 0:1 n.V.

BSG Lokomotive Waren – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 1:3

SG Dynamo Hohenschönhausen – BSG Tiefbau Berlin 2:1

BSG Motor W. Karl-Marx-Stadt – BSG Chemie Schwarza 1:0

BSG Einheit Reichenbach/ Vogtland – BSG Motor Mitte Suhl 1:0 n.V.

BSG Fortschritt Meerane – BSG Chemie Lauscha 1:2

BSG Motor Dessau – BSG Stahl Riesa 2:0

BSG Lokomotive Stendal – BSG Stahl M-K Eisleben 6:0

ASG Vorwärts Rostock-Gehlsdorf – TSG Wismar 7:0

BSG Motor Halle-Ammendorf – BSG Lok Halberstadt 0:1

BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort – BSG Chemie Zeitz 0:2

12.FDGB-Pokal 1962/1963

3.Hauptrunde 02.12.1962

SC Lokomotive Leipzig – SG Dynamo Dresden 3:0

SC Dynamo Berlin – TSC Oberschöneweide 3:0

SC Empor Rostock – SC Aufbau Magdeburg 0:0 n.V.

SC Einheit Dresden – ASG Vorwärts Rostock-Gehlsdorf 5:2

ASG Vorwärts Neubrandenburg – ASG Vorwärts Cottbus 2:0

SG Dynamo Hohenschönhausen – SC Wismut Karl-Marx-Stadt 1:2 n.V.

SC Potsdam – SC Rotation Leipzig 2:0

BSG Einheit Reichenbach/ Vogtland – BSG Lokomotive Stendal 1:2 n.V.

BSG Motor Köpenick – ASK Vorwärts Berlin (M) 0:6

SC Motor Karl-Marx-Stadt – SC Motor Jena ausgef.

BSG Lokomotive Halberstadt – ASG Vorwärts Leipzig 1:2

BSG Chemie Lauscha – BSG Fortschritt Weißenfels 2:1

BSG Motor Dessau – BSG Motor Zwickau 0:5

BSG Chemie Zeitz – SC Turbine Erfurt 2:0 n.V.

BSG Stahl Eisenhüttenstadt – BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 0:3

SC Chemie Halle (P) – SC Aktivist Brieske-Senftenberg 7:1

Wiederholungsspiele 23.12.1962

SC Aufbau Magdeburg – SC Empor Rostock 1:2 n.V.

SC Motor Karl-Marx-Stadt – SC Motor Jena 2:1

12.FDGB-Pokal 1962/1963

Achtelfinale 30.12.1962

BSG Motor Zwickau – SC Potsdam 8:2

BSG Motor West Karl-Marx-Stadt – SC Dynamo Berlin 3:1

SC Empor Rostock – ASG Vorwärts Neubrandenburg 8:1

SC Motor Karl-Marx-Stadt – SC Chemie Halle (P) 2:3 n.V.

BSG Lokomotive Stendal – BSG Chemie Lauscha Lauscha verz.

ASG Vorwärts Leipzig – BSG Chemie Zeitz 0:1

SC Wismut Karl-Marx-Stadt – SC Lokomotive Leipzig 2:1

ASK Vorwärts Berlin (M) – SC Einheit Dresden 2:1

12.FDGB-Pokal 1962/1963

Viertelfinale 06.01.1963

BSG Chemie Zeitz – SC Wismut Karl-Marx-Stadt 1:0

SC Chemie Halle (P) – ASK Vorwärts Berlin (M) 1:0

BSG Motor West Karl-Marx-Stadt – BSG Lok Stendal 3:0

BSG Motor Zwickau – SC Empor Rostock 4:0

12.FDGB-Pokal 1962/1963

Halbfinale 24.02.1963

SC Chemie Halle (P) – BSG Motor Zwickau 2:2 n.V.

BSG Chemie Zeitz – BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 1:1 n.V.

Wiederholungsspiele 12.04.1963

BSG Motor Zwickau – SC Chemie Halle (P) 3:0

BSG Motor West Karl-Marx-Stadt – BSG Chemie Zeitz 2:3 n.V.

12. FDGB-Pokal 1962/63 Finale – 01.05.1963

BSG Motor Zwickau

3:0 (2:0)

BSG Chemie Zeitz

Peter Meyer

Alois Glaubitz

Albert Beier

Bernd Röhner

Helmut Gruner

Georg Dimanski

Eberhard Franz

Günter Witzger

Horst Jura

Peter Henschel

Hans Speth

Trainer: Karl Dittes

Edgar Ernst

Dietmar Lucker

Heinz Zeyher

Gerhard Handt

Andreas Fischer

Volkmar Tympel

Peter Gentzsch

Bernd Bauchspieß

Lothar Pacholski

Bernd Schneider

Peter Kohl

Trainer: Gerhard Richter

Schiedsrichter:

Rudi Glöckner (Markranstädt)

Zuschauer:

25.000 im Lenin-Stadion, in Altenburg

Tore:

1:0 Speth (19.min.) 2:0 Witziger (37.min.) 3:0 Speth (80.min.)

Spielverlauf: Das 12. DDR-Pokalendspiel hatte mit der BSG Motor Zwickau einen klaren Favoriten. Die aktuell auf dem 8. Tabellenplatz liegenden Oberligisten hatten in Chemie Zeitz einen Gegner, der in der zweitklassigen I. DDR-Liga im Mittelfeld herumdümpelte. In der Anfangsphase des Spiels konnten die Zeitzer noch einigermaßen mithalten, überraschten mit gelungenen Spielzügen im Mittelfeld und kamen über rechts ein paar Mal gefährlich vor das Zwickauer Tor. Die Sachsen hingegen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, durch Mittelfeld-Regisseur Gruner sicher operierend. Als Schwachpunkt in den Zeitzer Reihen entpuppte sich Stopper Zeyer, dessen Unsicherheit sich auch auf seine Nebenleute übertrug. So ging Zwickau in der 19. Minute nicht überraschend in Führung: Der Mittelfeldspieler Dimanski passte auf Linksaußen Speth, der aus 20 Metern einen Gewaltschuss auf das Zeitzer Tor losließ, durch den der Ball dem Torwart Ernst über die Fäuste rutschte. Anschließend verfiel die Zeitzer Abwehr in völlige Konfusion, sodass die Zwickauer Angreifer immer öfter gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufkreuzen konnten. Das hatte in der 37. Minute Konsequenzen: Zwickaus Mittelstürmer Jura drängte von links in den Zeitzer Strafraum und passte quer vor das Tor. Ernst gelang es nicht, den Ball abzufangen und so konnte der heranstürmende Witzger den Ball über die Torlinie schlagen. In der 2. Halbzeit wurde die Zwickauer Überlegenheit noch deutlicher; dank guter Mittelfeldarbeit und gefährlicher Sturmspitzen hatten sie das Spiel fest im Griff, es haperte lediglich bei der Chancenverwertung. Henschel in der 48. und Gruner in der 55. Minute verpassten nur knapp das 3:0. Zeitz hatte seine Taktik geändert, Bauchspieß gab seine Sonderbewachung gegen Zwickaus Spielmacher Jura auf und übernahm die Aufgabe der Sturmspitze. Er fand jedoch wenig Unterstützung aus dem eigenen Mittelfeld, sodass die Zwickauer Abwehr nicht eigentlich in Gefahr geriet. In der 80. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung: Von links schlug Jura einen Eckball hoch vor das Tor, wo es Speth gelang, mit dem Rücken zum Tor stehend den Ball per Kopf über die gesamte Zwickauer Abwehr in den Kasten zu bugsieren. DFV-Vizepräsident Günter Schneider resümierte anschließend zutreffend: „Motor war die technisch überlegene, erfahrenere Mannschaft, obwohl die Elf lange Zeit brauchte, zum Zuge zu kommen. Meines Erachtens war die Chemie-Elf ein Opfer ihrer eigenen Taktik, denn Bauchspieß verfolgte in der ersten Halbzeit immer wieder Jura, ohne allerdings dieser Aufgabe gewachsen zu sein.“ (Deutsches Sportecho 2. Mai 1963)

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