21. FDGB-Pokal 1971/72

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21.FDGB-Pokal 1971/72

Der 21. Wettbewerb um den FDGB-Fußballpokal wurde in der Saison 1971/1972 durchgeführt.

Der DDR-weite Pokalwettbewerb begann mit der I. Hauptrunde, an der aus der Spielzeit 1970/71 die 15 Bezirkspokalsieger, 27 Mannschaften der zweitklassigen DDR-Liga und die zwei Oberligaabsteiger beteiligt waren. Der DDR-Ligist Chemie Glauchau hatte ein Freilos. Alle Spiele wurden in einer einfachen Runde durchgeführt, bei unentschiedenem Ausgang verlängert und ggf. danach durch ein Elfmeterschießen entschieden.

Nach einer Zwischenrunde mit zehn ausgelosten Mannschaften griffen die 14 Oberligamannschaften in der II. Hauptrunde in das Pokalgeschehen ein. Von den ursprünglich 15 Bezirkspokalsiegern waren dort nur noch Vorwärts Neubrandenburg und Wismut Pirna-Copitz vertreten, schieden aber beide aus. Dagegen schafften alle Oberligavertreter den Einzug in das Achtelfinale, ebenso wie die DDR-Ligisten Rot-Weiß Erfurt und Vorwärts Meiningen, die jedoch nicht unter die letzten Acht kamen.

Im Viertelfinale schieden sowohl der neue Meister 1. FC Magdeburg wie auch der Pokalfinalist des Vorjahres BFC Dynamo aus. Der Pokalverteidiger Dynamo Dresden erreichte erneut das Endspiel, wo er auf den FC Carl Zeiss Jena traf.

21.FDGB-Pokal 1971/72

1.Hauptrunde 14.08.1971

BSG Motor Schwerin – BSG Stahl Brandenburg 1:2

BSG KKW Nord Greifswald II – BSG Post Neubrandenburg 0:0 n.V. ES:1:4

ASG Vorwärts Neubrandenburg – FC Hansa Rostock II 3:2

BSG Motor Hennigsdorf – SG Dynamo Schwerin 0:3

BSG EAB Lichtenberg 47 – TSG Wismar 4:1

BSG Stahl Eisenhüttenstadt – BSG KKW Nord Greifswald 2:0

SpG. Motor/Vorwärts Oschersleben – BFC Dynamo II 1:2

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – FC Vorw. Frankfurt (O.) II 2:3 n.V.

BSG Wismut Pirna-Copitz – BSG Wismut Gera 3:2

BSG Chemie Bitterfeld – BSG Lokomotive Stendal 1:3 n.V.

BSG Motor 1948 Weimar – ASG Vorwärts Meiningen 1:1 n.V. ES:4:5

TSG Stollberg – SG Dynamo Dresden II 0:1

BSG Chemie Schwarza – FC Rot-Weiß Erfurt 0:11

BSG Motor Grimma – BSG Motor WEMA Plauen 0:1

BSG ESKA Hildburghausen – BSG Sachsenring Zwickau II 0:2

BSG Motor Steinach – BSG Chemie Wolfen 1:3

BSG Chemie Böhlen – FC Carl Zeiss Jena II 2:1

SG Dynamo Eisleben – BSG Chemie Leipzig 1:3

ASG Vorwärts Cottbus – BSG Motor WW Warnemünde 2:0

FSpVgg. Lokomotive Dresden – BSG Energie Cottbus 1:2

BSG Chemie Leipzig II – Hallescher FC Chemie II 1:3

BSG Motor Nordhausen-West – BSG Aktivist KW Tiefenort 3:1

Freilos: BSG Chemie Glauchau

21.FDGB-Pokal 1971/72

Ausscheidungsrunde 02.10.1971

BSG Stahl Brandenburg – ASG Vorwärts Neubrandenburg 0:2

BSG Lokomotive Stendal – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 2:1

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Motor Steinach 4:1

SG Dynamo Dresden II – BSG EAB Lichtenberg 47 4:0

BSG Energie Cottbus – BSG Chemie Glauchau 2:3 n.V.

21.FDGB-Pokal 1971/72

2.Hauptrunde 20.11.1971

ASG Vorwärts Neubrandenburg – FC Hansa Rostock 1:2

BSG Lokomotive Stendal – ASG Vorwärts Stralsund 1:4

SG Dynamo Schwerin – FC Vorwärts Frankfurt/O. 5:6 n.V.

ASG Vorwärts Cottbus – SG Dynamo Dresden (M,P) 0:2

BSG Chemie Böhlen – FC Karl-Marx-Stadt 0:2

Berliner FC Dynamo II – BSG Stahl Riesa 0:1

BSG Wismut Pirna-Copitz – BSG Wismut Aue 0:4

ASG Vorwärts Meiningen – BSG Chemie Leipzig 1:0

BSG Motor WEMA Plauen – BSG Sachsenring Zwickau 1:2

FC Vorwärts Frankfurt/O. II – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:2

BSG Chemie Glauchau – Hallescher FC Chemie 0:2

BSG Sachsenring Zwickau II – FC Carl Zeiss Jena 0:3

Hallescher FC Chemie II – FC Rot-Weiß Erfurt 0:2

SG Dynamo Dresden II – 1.FC Union Berlin 2:3

2.Hauptrunde 21.11.1971

BSG Post Neubrandenburg – Berliner FC Dynamo 1:2

BSG Motor Nordhausen West – 1.FC Magdeburg 2:8

21.FDGB-Pokal 1971/72

Achtelfinale 05.02.1972

BSG Wismut Aue – ASG Vorwärts Stralsund 4:0

1.FC Lokomotive Leipzig – FC Carl Zeiss Jena 1:3

1.FC Union Berlin – 1.FC Magdeburg 1:3

BSG Stahl Riesa – FC Vorwärts Frankfurt/O. 2:3

FC Rot-Weiß Erfurt – SG Dynamo Dresden (M,P) 0:1 n.V.

Hallescher FC Chemie – FC Karl-Marx-Stadt 2:4

FC Hansa Rostock – BSG Sachsenring Zwickau 2:3

Achtelfinale 06.02.1972

Berliner FC Dynamo – ASG Vorwärts Meiningen 6:0

21.FDGB-Pokal 1971/72

Viertelfinale 12.04.1972

FC Vorwärts Frankfurt/O. – SG Dynamo Dresden (M,P) 1:3

FC Karl-Marx-Stadt – Berliner FC Dynamo 1:0

BSG Wismut Aue – FC Carl Zeiss Jena 2:5 n.V.

BSG Sachsenring Zwickau – 1.FC Magdeburg 1:0

21.FDGB-Pokal 1971/72

Halbfinale 29.04.1972

SG Dynamo Dresden (M,P) – BSG Sachsenring Zwickau 5:2

FC Carl Zeiss Jena – FC Karl-Marx-Stadt 1:0

21. FDGB-Pokal 1971/72 Finale – 14.05.1972

FC Carl Zeiss Jena

2:1 (1:1)

SG Dynamo Dresden

Wolfgang Blochwitz

Peter Rock

Gerhard Hoppe

Konrad Weise

Lothar Kurbjuweit

Harald Irmscher

Martin Goebel

Rainer Schlutter

Norbert Schumann (66. Dieter Scheitler)

Peter Ducke

Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Claus Boden

Joachim Kern

Frank Ganzera

Klaus Sammer

Siegmar Wätzlich

Reinhard Häfner (75. Horst Rau)

Hans-Jürgen Dörner

Hans-Jürgen Kreische

Gert Heidler

Eduard Geyer

Rainer Sachse (46. Frank Richter)

Trainer: Walter Fritzsch

Schiedsrichter:

Günter Männig (Böhlen)

Zuschauer:

20.000 im Zentralstadion in Leipzig

Tore:

0:1 Dörner (22.min.) 1:1 P. Ducke (45.min.) 2:1 P. Ducke (55.min.)

Spielverlauf: Beim Dritten (Dresden) gegen den Vierten der abgelaufenen Oberliga-Saison gab es keinen ausgesprochenen Favoriten, wenn man davon absieht, dass die Dresdner mit 59 Treffern die Meisterschaft als torhungrigste Mannschaft abgeschlossen hatten. Überraschend blieb jedoch der erwartete Sturmlauf der Dynamos aus, der FC Carl Zeiss war die Mannschaft mit dem drangvolleren Spiel. Ihr Trainer Hans Meyer bot drei Stürmer auf und hatte die Mittelfeldreihe offensiv eingestellt. Hier stach besonders der erst 19-jährige Martin Goebel heraus, der den Dresdner Regisseur Kreische völlig abmeldete. Während die Jenaer Angriff auf Angriff vor das gegnerische Tor brachten, fanden die Dresdner nicht zu ihrem Spiel. So fiel deren Führungstor in der 22. Minute durch ihren bisher besten Spieler Dörner etwas überraschend. Die Zeiss-Städter blieben davon jedoch unbeeindruckt und behielten ihre offensive Spielweise bei, die zunehmend auch von der eigenen Abwehr unterstützt wurde. So sorgte zum Beispiel Linksverteidiger Kurbjuweit mit seinen blitzschnellen Vorstößen mehrfach für Gefahr im Dresdner Strafraum. Kurz vor der Halbzeitpause wurde Jenas Sturmlauf endlich belohnt, als Peter Ducke nach einer hervorragenden Ballstafette über vier Stationen den Ausgleich erzielte. Neun Minuten nach Wiederanpfiff war es erneut Ducke, der seine Mannschaft in Führung schoss. Fast aus dem Stand spielte er die Dresdner Sammer und Kern aus und verwandelte aus 13 Metern mit einem Aufsetzerball. Anschließend bemühten sich die Jenaer, ihren Vorsprung auszubauen, scheiterten dabei aber eher an sich selbst als am Gegner, der nach wie vor sein Spiel nicht fand. Hin und wieder gelang es den Dresdnern noch, Angriffe vor das Jenaer Tor zu bringen und dort für etwas Unruhe zu sorgen, letztlich waren ihre Bemühungen jedoch zu harmlos. Jena hingegen behielt den Spielfaden in der Hand und konnte so das knappe Ergebnis bis zum Schlusspfiff verteidigen.

Trainer Hans Meyer (Jena): „Unsere Mannschaft hat sich im rechten Augenblick gesteigert. Die Spieler ließen sich von der Bedeutung der Begegnung nervlich nicht negativ beeindrucken, sondern fanden im Gegenteil gerade dadurch zur wohl besten Leistung dieser Saison.“

Trainer Walter Fritzsch (Dresden): „Der K.o. kam mit dem Ausgleich Sekunden vor dem Pausenpfiff. Jena hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Sachse und Häfner konnten bei uns in Angriff und Mittelfeld wichtige Aufgaben nicht wie vorgesehen erfüllen. Sie haben sich durch die starke Gegenwirkung zu sehr beeindrucken lassen.“ (Zitate n. Deutsches Sportecho, 15. Mai 1972)

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