24. FDGB-Pokal 1974/75

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24.FDGB-Pokal 1974/1975

In der Saison 1974/75 wurde der 24. Wettbewerb um den FDGB-Fußballpokal ausgetragen.

Am Pokalwettbewerb 1974/75 nahmen 89 Mannschaften teil. Nach einer Qualifikationsrunde, in der sechs DDR-Ligisten (zweithöchste Fußballklasse) gegeneinander antraten, wurde die erste Hauptrunde mit 55 Teams der DDR-Liga aus der Saison 1973/4, den beiden Absteigern aus der Oberliga (höchste Fußballklasse) und den 15 Bezirkspokalsiegern von 1973/74 durchgeführt.

Bereits vor dem Achtelfinale waren alle Bezirkspokalsieger ausgeschieden, mit dem 1. FC Union Berlin und Motor Nordhausen hatten nur noch zwei DDR-Ligisten die Runde der letzten 16 erreicht. Dagegen waren alle Oberliga-Mannschaften noch im Wettbewerb. Wie in den beiden Jahren zuvor wurden vom Achtel- bis zum Halbfinale wieder Hin- und Rückspiele ausgetragen. Daran scheiterten im Achtelfinale die beiden Liga-Vertreter.

Im Halbfinale trafen die letztjährigen Pokalfinalisten Dynamo Dresden und der FC Carl Zeiss Jena aufeinander. Mit 3:1 und 0:1 zogen die Dresdner erneut in das Finale ein, wo sie auf die BSG Sachsenring Zwickau trafen. Das Finale fand erstmals seit 1950 wieder im Ost-Berliner Stadion der Weltjugend statt, das auch für die künftigen Endspiele bestimmt worden war. Ebenfalls zum ersten Mal wurde ein FDGB-Pokalfinale durch ein Elfmeterschießen entschieden.

24.FDGB-Pokal 1974/1975

Ausscheidungsspiele 25.08.1974

BSG Stahl Maxhütte Unterwellenborn – 1.FC Lokomotive Leipzig II 0:8

FC Karl-Marx-Stadt II – ASG Vorwärts Plauen 3:1 n.V.

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – SG Dynamo Fürstenwalde/Spree 4:0

24.FDGB-Pokal 1974/1975

1.Hauptrunde 01.09.1974

1.FC Union Berlin II – BSG Aufbau Schwedt/O. 4:0

SG Dynamo Lübben – BSG EAB Lichtenberg 47 2:1 n.V.

BSG Motor WAMA Görlitz – SG Dynamo Dresden II 1:5

BSG Lokomotive Erfurt – BSG Motor Steinach 2:1

BSG Aufbau Eisenhüttenstadt – BSG Motor Eberswalde 0:1 n.V.

FC Carl Zeiss Jena III – FC Rot-Weiß Erfurt II 1:0

SG Dynamo Eisleben – BSG ZENTRONIK Sömmerda 2:1

BSG Fortschritt Krumhermersdorf – FSpVgg. Lok Dresden 1:2

HSG Wissenschaft DHfK Leipzig – BSG Wismut Gera 2:4 n.V.

BSG Stahl Blankenburg/Harz – 1.FC Magdeburg II 1:5 n.V.

BSG Lokomotive Malchin – BSG Post Neubrandenburg 2:1

BSG Motor Hennigsdorf – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 3:2

BSG Lokomotive Bergen – FC Hansa Rostock II 1:2

BSG Aufbau Boizenburg – SG Dynamo Schwerin 1:2

BSG Aktivist KW Tiefenort – BSG Motor Suhl 4:0

ASG Vorwärts Neubrandenburg – FC Vorwärts Frankfurt (O.) II 1:5

BSG Demminer VB – Berliner FC Dynamo II 0:5

BSG Motor Schwerin – BSG Stahl Brandenburg 1:4

TSG BAU 1969 Rostock – TSG Wismar 2:3

BSG Einheit Pankow – BSG C/M Veritas Wittenberge 0:2

BSG Rotation 1950 Leipzig – BSG Chemie Zeitz 4:4 n.V. ES:4:3

BSG Chemie Wolfen – BSG Motor Germania Karl-Marx-Stadt 2:4

ASG Vorwärts Löbau – TSG Gröditz 2:1

BSG Motor Eisenach – SpG. Lok-Vorwärts Halberstadt 2:3 n.V.

BSG Chemie Schwarza – BSG Sachsenring Zwickau II 2:0

BSG Motor Schönebeck – BSG Motor Babelsberg 1:5

BSG Lokomotive Stendal – BSG Stahl Hennigsdorf 1:0

BSG Energie Cottbus – ASG Vorwärts Dessau 1:0

Motor Nordhausen West – BSG Chemie BUNA Schkopau 5:2

ASG Vorwärts Kamenz – BSG Motor Werdau 3:1

BSG KKW Nord Greifswald – 1.FC Union Berlin 3:3 n.V. ES:4:5

BSG Einheit Güstrow – BSG Schiffahrt u. Hafen Rostock 3:1

BSG Stahl Riesa II – FC Carl Zeiss Jena II 3:1

1.FC Lokomotive Leipzig II – BSG Chemie Leipzig 4:5

FC Karl-Marx-Stadt II – BSG Chemie Böhlen 1:2

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 3:0

24.FDGB-Pokal 1974/1975

Zwischenrunde, am 22.09.1974

BSG Lokomotive Malchin – FC Hansa Rostock II 0:1

BSG C/M Veritas Wittenberge – SG Dynamo Schwerin 1:2

BSG Rotation 1950 Leipzig – BSG Lokomotive Stendal 3:2

SpG. Lok/Vorwärts Halberstadt – BSG Chemie Leipzig 0:4

1.FC Magdeburg II – SG Dynamo Eisleben 3:2

BSG Stahl Brandenburg – BSG Chemie Böhlen 1:1 n.V. ES 5:6

FC Carl Zeiss Jena III – BSG Motor Nordhausen West 0:3

BSG Lokomotive Erfurt – BSG Aktivist KW Tiefenort 2:1

BSG Chemie Schwarza – BSG Wismut Gera 0:1

1.FC Union Berlin II – BSG Motor Babelsberg 3:2

SG Dynamo Lübben – FC Vorwärts Frankfurt (O.) II 0:2

BSG Motor Hennigsdorf – Berliner FC Dynamo II 1:2

BSG Stahl Riesa II – BSG Aktivist Schwarze Pumpe 1:0

ASG Vorwärts Löbau – FSpVgg. Lokomotive Dresden 4:1

ASG Vorwärts Kamenz – BSG Energie Cottbus 0:2

BSG Einheit Güstrow – TSG Wismar 3:1

BSG Motor Germania Karl-Marx-Stadt – SG Dynamo Dresden II 1:2

24.FDGB-Pokal 1974/1975

2.Hauptrunde 05.10.1974

BSG Energie Cottbus – SG Dynamo Dresden 1:2 n.V.

FC Hansa Rostock II – 1.FC Magdeburg (M) 1:2

BSG Motor Nordhausen West – BSG Chemie Leipzig 2:0

ASG Vorwärts Löbau – FC Karl-Marx-Stadt 0:1*

1.FC Magdeburg II – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 0:2

BSG Chemie Böhlen – BSG Wismut Aue 1:3

BSG Lokomotive Erfurt – FC Carl Zeiss Jena (P) 0:2

BSG Stahl Riesa II – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:5

Berliner FC Dynamo II – FC Hansa Rostock 0:4

BSG Einheit Güstrow – Berliner FC Dynamo 0:4

FC Vorwärts Frankfurt (O.) II – BSG Stahl Riesa 0:4

SG Dynamo Dresden II – FC Rot-Weiß Erfurt 0:2

SG Dynamo Schwerin – ASG Vorwärts Stralsund 2:4

BSG Rotation 1950 Leipzig – BSG Sachsenring Zwickau 1:3

1.FC Union Berlin II – Hallescher FC Chemie 0:3

BSG Wismut Gera – 1.FC Union Berlin 0:3

*: Lt. DFV-Urteil: Beide Vereine sind Verlierer

24.FDGB-Pokal 1974/1975

Achtelfinale Hinspiel 26.10.1974

SG Dynamo Dresden – 1.FC Magdeburg (M) 3:3

BSG Stahl Riesa – BSG Motor Nordhausen West 1:0

FC Vorwärts Frankfurt (O.) – FC Hansa Rostock 1:5

FC Carl Zeiss Jena (P) – 1.FC Union Berlin 1:0

Berliner FC Dynamo – BSG Sachsenring Zwickau 2:3

FC Rot-Weiß Erfurt – 1.FC Lokomotive Leipzig 1:1

BSG Wismut Aue – Hallescher FC Chemie 4:0

Achtelfinale Rückspiel 02.11.1974

1.FC Magdeburg (M) – SG Dynamo Dresden 0:1

BSG Motor Nordhausen West – BSG Stahl Riesa 0:1

FC Hansa Rostock – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 1:1

1.FC Union Berlin – FC Carl Zeiss Jena (P) 1:1

BSG Sachsenring Zwickau – Berliner FC Dynamo 4:2

1.FC Lokomotive Leipzig – FC Rot-Weiß Erfurt 3:1

Hallescher FC Chemie – BSG Wismut Aue 3:1

Freilos: ASG Vorwärts Stralsund

24.FDGB-Pokal 1974/1975

Viertelfinale Hinspiel 23.11.1974

ASG Vorwärts Stralsund – BSG Sachsenring Zwickau 1:1

SG Dynamo Dresden – BSG Stahl Riesa 2:0

FC Carl Zeiss Jena (P) – 1.FC Lokomotive Leipzig 3:1

BSG Wismut Aue – FC Hansa Rostock 2:0

Viertelfinale Rückspiel 18.12.1974

BSG Sachsenring Zwickau – ASG Vorwärts Stralsund 4:2

BSG Stahl Riesa – SG Dynamo Dresden 1:2

1.FC Lokomotive Leipzig – FC Carl Zeiss Jena (P) 1:0

FC Hansa Rostock – BSG Wismut Aue 1:2

24.FDGB-Pokal 1974/1975

Halbfinale Hinspiel 15.03.1975

SG Dynamo Dresden – FC Carl Zeiss Jena (P) 3:1

BSG Sachsenring Zwickau – BSG Wismut Aue 1:0

Halbfinale Rückspiel 29.03.1975

FC Carl Zeiss Jena (P) – SG Dynamo Dresden 1:0

BSG Wismut Aue – BSG Sachsenring Zwickau 2:1

24. FDGB-Pokal 1974/75 Finale – 14.06.1974

BSG Sachsenring Zwickau

2:2 n.V. ES:4:3

SG Dynamo Dresden (M)

Jürgen Croy

Hans Schykowski

Roland Stemmler

Peter Henschel (74. Dieter Schubert)

Joachim Schykowski

Dieter Leuschner (11. Andreas Reichelt)

Heinz Dietzsch

Michael Braun

Ludwig Blank

Werner Bräutigam

Peter Nestler

Trainer: Karl-Heinz Kluge

Claus Boden

Hans-Jürgen Dörner

Gerd Weber

Udo Schmuck

Siegmar Wätzlich

Reinhard Häfner

Eduard Geyer

Frank Ganzera

Dieter Riedel

Peter Kotte

Gert Heidler (80. Frank Richter)

Trainer: Walter Fritzsch

Schiedsrichter:

Heinz Einbeck (Berlin)

Zuschauer:

55.000 im Stadion der Weltjugend in Berlin

Tore:

0:1 Heidler (65. min.) 1:1 J. Schykowski (73.min.) 1:2 Richter (110.min.)

2:2 Nestler (119.)

Elfmeterschießen: 0:1 Wätzlich, 1:1 Dietzsch, Weber – gehalten, Blank – gehalten, 1:2 Geyer, 2:2 Bräutigam, Dörner – gehalten, 3:2 H. Schykowski

3:3 Kotte, 4:3 Croy

Spielverlauf: In das sächsische Pokalderby ging Dynamo Dresden als klarer Favorit. Die Ostsachsen hatte die zurückliegende Oberligasaison als Dritter abgeschlossen und boten mit Dörner, Wätzlich und Häfner drei aktuelle Nationalspieler auf. Sachsenring Zwickau hatte lediglich Rang 7 erreicht und nur Torwart Jürgen Croy als Nationalspieler in seinen Reihen. Vor der Endspiel-Rekordkulisse von 55.000 Zuschauern kamen die Dresdner jedoch mit ihrer Favoritenrolle von Anfang an nicht zurecht. Die namhafte Mittelfeldreihe mit Häfner, Geyer und Ganzera fand nicht den gewohnten Spielrhythmus, vielmehr prägte Nervosität das Spiel der Dynamos. Andererseits gelang es den Zwickauern nicht, trotz allem Engagements den Gegner unter Druck zu setzen. Sie hatten zudem das Pech, dass ihr Mittelfeldspieler Leuschner bereits in der 11. Minute verletzt ausscheiden musste. Als Heidler, nachdem Croy einen Hinterhaltschuss von Kotte nur abprallen lassen konnte, in der 65. Minute dann doch den Führungstreffer für Dresden erzielte, schien die Begegnung den erwarteten Verlauf zu nehmen. Die Zwickauer hatten jedoch inzwischen ihr Spielsystem geändert, suchten nun schon aus dem Mittelfeld heraus den kürzesten Weg zum Tor. Schon acht Minuten nach dem Rückstand antworteten die Westsachsen mit dem Ausgleich durch ihren Torschützen vom Dienst Joachim Schykowski, der von einem Täuschungsmanöver von Dietzsch profitierte. Da bis zur 90. Minute keine der Mannschaften die Entscheidung erzwingen konnte, ging das Endspiel in die Verlängerung. Obwohl die Zwickauer nun optisch das Spiel beherrschten, ging Dynamo zehn Minuten vor dem Ende der Verlängerung erneut durch den in der 80. Minute eingewechselten Richter in Führung. Die Sachsenringmannschaft ließ sich aber nicht beirren, spielte nun Alles oder Nichts, und unmittelbar vor dem Schlusspfiff konnte der Zwickauer Linksaußen Nestler mit dem 2:2 nach Kopfablage von Hans Schykowski die drohende Niederlage abwenden. Damit kam es zum ersten Mal in der DDR-Pokalgeschichte zu einem Elfmeterschießen in einem Finale. In dieser Situation wurde Zwickaus Torwart Croy zum Helden des Tages. Zunächst hielt er die Schüsse von Weber und Dörner, ehe er den letzten Elfmeter zum 4:3-Endstand verwandelte.

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