27. FDGB-Pokal 1977/78

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27.FDGB-Pokal 1977/1978

Der 27. Wettbewerb um den FDGB-Fußballpokal wurde in der Saison 1977/78 ausgetragen.

Nach einer Ausscheidungsrunde mit vier DDR-Ligisten standen sich der 1. Hauptrunde 55 Mannschaften aus der zweitklassigen DDR-Liga und die die beiden Oberligaabsteiger jeweils aus der Saison 1976/77 und die 18 Bezirkspokalsieger des Jahres 1977 gegenüber. Bis einschließlich 2. Hauptrunde wurden alle Spiele im K.-o.-System ausgetragen, die Paarungen des Achtel-, Viertel- und Halbfinales fanden mit Hin- und Rückspiel statt. Unentschiedene Begegnungen wurden verlängert und ggf. durch Elfmeterschießen entschieden.

Nachdem in einer Zwischenrunde bis auf Motor Warnowwerft alle Bezirkspokalsieger eliminiert worden waren, griff in der 2. Hauptrunde die DDR-Oberliga in das Pokalgeschehen ein. Mit dem Halleschen FC, Union Berlin, Chemie Böhlen, Sachsenring Zwickau und Wismut Aue schieden bereits fünf Oberligisten aus. Auch Motor Warnowwerft musste sich aus dem Wettbewerb verabschieden.

Der Vorjahresfinalist 1. FC Lokomotive Leipzig schied bereits im Achtelfinale aus. Von den sieben DDR-Ligisten, die das Achtelfinale erreicht hatten, kamen nur Buna Schkopau, Motor Werdau und Vorwärts Stralsund unter die letzten Acht, schieden jedoch allesamt im Viertelfinale aus. Der letztjährige Pokalsieger Dynamo Dresden kam erneut in das Endspiel, wo er auf den viermaligen Pokalgewinner 1. FC Magdeburg traf.

27.FDGB-Pokal 1977/1978

Ausscheidungsrunde 06.08.1977

BSG Motor Veilsdorf – BSG Motor Altenburg 2:4

BSG EAB Lichtenberg 47 – BSG Nord Max Matern Torgelow 3:0

27.FDGB-Pokal 1977/1978

1.Hauptrunde 13.08.1977

BSG Chemie Velten (Mark) – BSG Energie Cottbus 1:6

SG Dynamo Schwerin – BSG Lokomotive Stendal 4:0

BSG Stahl Thale – BSG Aktivist KW Tiefenort 2:1

1.Hauptrunde 14.08.1977

BSG Sparta Lichtenberg – SG Dynamo Fürstenwalde 3:5

BSG Aufbau Großräschen – BSG Motor Werdau 2:3

BSG Wismut Pirna-Copitz – BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 2:1

ZSG Leinefelde – BSG Chemie Industriewerke Ilmenau 1:0

BSG Empor Beeskow – BSG Motor Hennigsdorf 2:1

BSG Fortschritt Münchenbernsdorf – BSG UT Erfurt 1:4

BSG Stahl WW Hettstedt – BSG Lokomotive Halberstadt 3:1

ASG Vorwärts Plauen II – BSG Fortschritt Bischofswerda 0:0 n.V. ES: 3:1

BSG DIMO Böhlitz-Ehrenberg – FSpVgg. Lok Dresden 1:6

BSG Aktivist Gommern – BSG C/M Veritas Wittenberge 5:7 n.V.

BSG Demminer VB – TSG BAU 1969 Rostock 0:6

BSG Motor WW Warnemünde – BSG Einheit Güstrow 4:1

ISG Schwerin Süd – ASG Vorwärts Neubrandenburg 0:1

BSG Aktivist KW Tiefenort II – ZENTRONIK Sömmerda 1:4

BSG Post Neubrandenburg – FC Hansa Rostock 1:0

BSG Stahl Hennigsdorf – BSG Motor Schwerin 6:2

BSG Chemie PCK Schwedt/O. – BSG KKW Greifswald 0:1

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – BSG Aktivist Espenhain 2:1

Schiffahrt/Hafen Rostock – BSG Einheit Grevesmühlen 4:1

TSG Wismar – TSG Neustrelitz 2:1

BSG Stahl Blankenburg/Harz – BSG Motor Nordhausen 3:2 n.V.

BSG Motor 1948 Weimar – BSG Einheit Wernigerode 4:0

SG Dynamo Eisleben – BSG Motor Altenburg 3:0

BSG Chemie BUNA Schkopau – BSG Fortschritt Weida 5:0

BSG Motor Suhl – BSG Chemie Leipzig 5:3

BSG Rotes Banner Trinwillershagen – Vorwärts Stralsund 2:7

BSG Stahl Finow – BSG Stahl Brandenburg 2:1

BSG Motor Eberswalde – BSG EAB Lichtenberg 47 3:0

TSG Gröditz – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 1:1 n.V. ES: 6:5

BSG Rotation Berlin – BSG Stahl Riesa 0:1

BSG Motor Hermsdorf – BSG Fortschritt Krumhermersdorf 4:3

BSG Chemie Zeitz – ASG Vorwärts Plauen 0:1

ASG Vorwärts Dessau – BSG Motor Babelsberg 3:1

27.FDGB-Pokal 1977/1978

Zwischenrunde 18.09.1977

BSG Wismut Pirna-Copitz – ASG Vorwärts Plauen 2:3

BSG Stahl Walzwerk Hettstedt – TSG Gröditz 1:2

ASG Vorwärts Plauen II – BSG Motor 1948 Weimar 1:3

ZSG Leinefelde – SG Dynamo Eisleben 0:1

BSG Empor Beeskow – SG Dynamo Fürstenwalde 1:2

BSG Umformtechnik Erfurt – BSG Chemie BUNA Schkopau 1:2

TSG BAU 1969 Rostock – BSG Stahl Hennigsdorf 2:3

BSG ZENTRONIK Sömmerda – BSG Stahl Thale 2:4

BSG Energie Cottbus – ASG Vorwärts Dessau 4:2

ASG Vorwärts Stralsund – BSG Schiffahrt u. Hafen Rostock 3:1

BSG Stahl Riesa – BSG Aktivist Schwarze Pumpe 2:0

BSG Motor Werdau – BSG Motor Suhl 2:1

FSpVgg. Lokomotive Dresden – BSG Motor Hermsdorf 4:2 n.V.

ASG Vorwärts Neubrandenburg – SG Dynamo Schwerin 4:0

BSG KKW Greifswald – BSG Post Neubrandenburg 1:1 n.V. ES: 4:2

BSG C/M Veritas Wittenberge – BSG Stahl Blankenburg/Harz 2:3

BSG Stahl Finow – BSG Motor Eberswalde 1:2

Zwischenrunde 07.10.1977

BSG Motor WW 1949 Warnemünde – TSG Wismar 3:1

27.FDGB-Pokal 1977/1978

2.Hauptrunde, am 22.10.1977

FSpVgg. Lokomotive Dresden – BSG Wismut Aue 1:0 n.V.

BSG KKW Greifswald – Berliner FC Dynamo 0:2

SG Dynamo Fürstenwalde – SG Dynamo Dresden 2:3

BSG Motor Werdau – 1.FC Union Berlin 0:0 n.V. ES:3:1

SG Dynamo Eisleben – BSG Chemie Böhlen 1:0

BSG Stahl Blankenburg/Harz – FC Rot-Weiß Erfurt 0:3

ASG Vorwärts Neubrandenburg – FC Vorwärts Frankfurt. (O.) 0:2

BSG Stahl Riesa – Hallescher FC Chemie 4:1

BSG Motor 1948 Weimar – FC Carl Zeiss Jena 0:2

TSG Gröditz – FC Karl-Marx-Stadt 0:2

BSG Stahl Hennigsdorf – 1.FC Magdeburg 1:6

BSG Chemie BUNA Schkopau – BSG Sachsenring Zwickau 2:0

ASG Vorwärts Stralsund – BSG Motor WW Warnemünde 7:1

BSG Motor Eberswalde – BSG Energie Cottbus 1:3

ASG Vorwärts Plauen – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:3

2.Hauptrunde, am 23.10.1977

BSG Stahl Thale – BSG Wismut Gera 1:2 n.V.

27.FDGB-Pokal 1977/1978

Achtelfinale Hinspiele 26.11.1977

Berliner FC Dynamo – 1.FC Lokomotive Leipzig 5:0

FSpVgg. Lok Dresden – SG Dynamo Dresden (M, P) 1:7

BSG Energie Cottbus – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 2:1

FC Carl Zeiss Jena – ASG Vorwärts Stralsund 1:2

1.FC Magdeburg – BSG Stahl Riesa 2:1

SG Dynamo Eisleben – BSG Chemie BUNA Schkopau 2:2

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Wismut Gera 1:2

FC Karl-Marx-Stadt – BSG Motor Werdau 0:1

Achtelfinale Rückspiele 30.11.1977

1.FC Lokomotive Leipzig – Berliner FC Dynamo 2:1

SG Dynamo Dresden (M, P) – FSpVgg. Lok Dresden 4:0

FC Vorwärts Frankfurt (O.) – BSG Energie Cottbus 4:0

ASG Vorwärts Stralsund – FC Carl Zeiss Jena 0:1

BSG Stahl Riesa – 1.FC Magdeburg 0:5

BSG Chemie BUNA Schkopau – SG Dynamo Eisleben 1:1

BSG Wismut Gera – FC Rot-Weiß Erfurt 0:2

BSG Motor Werdau – FC Karl-Marx-Stadt 3:2

27.FDGB-Pokal 1977/1978

Viertelfinale Hinspiele 14.12.1977

SG Dynamo Dresden (M, P) – BSG Motor Werdau 5:1

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Chemie BUNA Schkopau 4:0

ASG Vorwärts Stralsund – Berliner FC Dynamo 0:4

1.FC Magdeburg – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 2:0

Viertelfinale Rückspiele 21.12.1977

BSG Motor Werdau – SG Dynamo Dresden (M, P) 0:3

BSG Chemie BUNA Schkopau – FC Rot-Weiß Erfurt abgebrochen

Berliner FC Dynamo – ASG Vorwärts Stralsund 3:0

FC Vorwärts Frankfurt (O.) – 1.FC Magdeburg 1:3

Wiederholungsspiel 21.01.1978

BSG Chemie BUNA Schkopau – FC Rot-Weiß Erfurt 0:1

27.FDGB-Pokal 1977/1978

Halbfinale Hinspiele 11.03.1978

FC Rot-Weiß Erfurt – SG Dynamo Dresden (M, P) 1:2

1.FC Magdeburg – Berliner FC Dynamo 4:0

Halbfinale Rückspiele 25.03.1978

SG Dynamo Dresden (M, P) – FC Rot-Weiß Erfurt 0:0

Berliner FC Dynamo – 1.FC Magdeburg 1:1

27. FDGB-Pokal 1977/78 Finale – 29.04.1978

1.FC Magdeburg

1:0 (1:0)

SG Dynamo Dresden (M,P)

Dirk Heyne

Manfred Zapf

Detlef Raugust

Wolfgang Seguin

Klaus Decker

Jürgen Pommerenke

Axel Tyll

Siegmund Mewes

Joachim Streich

Jürgen Sparwasser

Martin Hoffmann

Trainer: Klaus Urbanczyk

Bernd Jakubowski

Hans-Jürgen Dörner

Christian Helm

Gerd Weber

Klaus Müller

Reinhard Häfner

Hartmut Schade

Dieter Riedel

Gert Heidler

Rainer Sachse (75. Peter Kotte)

Frank Richter

Trainer: Walter Fritzsch

Schiedsrichter:

Adolf Prokop (Erfurt)

Zuschauer:

50.000 im Stadion der Weltjugend in Berlin

Tore:

1:0 Zapf (8.min.)

Spielverlauf: Das 1978er Pokalendspiel war in mehrfacher Hinsicht ein Gipfeltreffen des DDR-Fußballs. Es standen sich gegenüber die SG Dynamo Dresden: fünffacher DDR-Meister, dreimaliger Pokalgewinner und aktueller Tabellenführer der DDR-Oberliga – und der 1. FC Magdeburg: dreifacher DDR-Meister, viermaliger Pokalsieger und damaliger Oberliga-Zweiter. Auf dem Platz standen 19 Nationalspieler (Dresden 10, Magdeburg 9). Allgemein galt Dynamo Dresden, amtierender Meister und Tabellenführer, als Favorit. Die Magdeburger hatten nach langer Verletztenserie erst im Endspiel wieder die Bestbesetzung beieinander. Dann die Überraschung: Nicht die hoch gehandelten Dresdner bestimmten das Spiel, Magdeburg diktierte über 90 Minuten den Spielverlauf. Nicht nur dass sie schon nach einem Kopfballtreffer ihres Liberos Manfred Zapf in der 8. Minute frühzeitig in Führung gingen, sie entfachten auch einen wahren Sturmlauf in Richtung des Dresdner Tores, tauchten während des Spiels 23 Mal gefährlich am oder im gegnerischen Strafraum auf. Dagegen hatte Dresden erst in der 74. Minute durch Sachse seine erste echte Torchance. Während die Dresdner Spielmacher Dörner und Häfner das Spiel ihrer Mannschaft nicht in den Griff bekamen und ihre Mitspieler die meisten Zweikämpfe verloren, zeigte sich der FCM gradlinig, einfallsreich und schnell. Ex-Nationalspieler Otto Fräßdorf urteilte als neutraler Beobachter schon vor der 2. Halbzeit, dass Magdeburg als klarer Sieger vom Feld gehen würde. Nach der Pause verstärkte Dynamo zwar seine Bemühungen, das Spiel noch zu drehen, doch der eigenen Sturmschwäche stand eine kompakte Magdeburger Abwehr gegenüber, aus der heraus Raugust, Seguin und Decker immer wieder gefährliche Konterzüge einleiteten. Da als einziges Manko auf Seiten der Magdeburger eine eklatante Chancenverwertung zu verzeichnen war, blieb es schließlich bei einem knappen Sieg. Spielleiter Prokop kommentierte abschließend: „Ein gutes Finale. Nicht ein bösartiges Revanchefoul. Auch vom spielerischen Niveau war dieses Treffen ein würdiges Endspiel. Es gab viele spannende Torraumszenen. Eine attraktive Werbung für guten Fußball.“ (Volksstimme Magdeburg, 2. Mai 1978)

Der 1. FC Magdeburg hatte mit seinem Sieg zum fünften Mal den FDGB-Pokal gewonnen. Damit ging die Trophäe endgültig in seinen Besitz über.

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