35. FDGB-Pokal 1985/86

1.Hauptrunde 2.Hauptrunde Achtelfinale-Finale

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35.FDGB-Pokal 1985/1986

1985/86 wurde die 35. Auflage des FDGB-Fußballpokals der Männer ausgetragen. Es nahmen 65 Mannschaften teil. Teilnahmeberechtigt waren die 14 Teams der Oberliga, die 36 Teams der beiden Liga-Staffeln sowie die 15 Bezirkspokalsieger der Vorsaison. Die Sieger in der Qualifikationsrunde sowie der 1. und 2. Runde wurde in einem Spiel ermittelt. Das Achtel-, Viertel- und Halbfinale wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen.

Im Achtelfinale waren mit dem FC Vorwärts Frankfurt, Stahl Riesa, Sachsenring Zwickau, Stahl Brandenburg und Wismut Aue bereits fünf Oberligisten ausgeschieden. Andererseits waren die beiden 2. Mannschaften von Union Berlin und dem Halleschen FC Chemie als Bezirkspokalsieger sowie fünf DDR-Liga-Vertreter unter die letzten Sechzehn gekommen. Von ihnen schaffte als Überraschungsmannschaft nur Motor Nordhausen den Sprung in das Viertelfinale, musste sich dort aber dem Oberligisten Union Berlin mit 0:3 und 2:1 geschlagen geben. Der Pokalverteidiger Dynamo Dresden und Vorjahresmeister Berliner FC Dynamo kamen nicht über das Halbfinale hinaus.

Das Endspiel fand am 31. Mai 1986 im Stadion der Weltjugend statt. Hier setzte sich der 1. FC Lokomotive Leipzig mit 5:1 gegen den 1. FC Union Berlin durch. Lok Leipzig stand damit zum achten Mal in der Vereinsgeschichte im FDGB-Pokal-Finale und gewann den vierten Titel.

35.FDGB-Pokal 1985/1986

Ausscheidungsrunde 10.08.1985

BSG robotron Sömmerda – BSG Chemie Wolfen 1:2

35.FDGB-Pokal 1985/1986

1. Hauptrunde 14.09.1985

BSG Chemie Wolfen – BSG Motor Suhl 0:1

1.FC Union Berlin II – FC Vorwärts Frankfurt (O.) II 4:1

Aktivist Brieske-Senftenberg II – BSG Fortschritt Bischofswerda 0:2

ZBSG Fortschritt Kirschau – BSG Aktivist Schwarze Pumpe 1:2

BSG Motor Eisenach – FC Carl Zeiss Jena 1:2

BSG Motor Eberswalde – 1.FC Union Berlin 1:2

BSG Fortschritt Weida – FC Karl-Marx-Stadt 2:3

Hallescher FC Chemie II – SG Dynamo Fürstenwalde 4:1

BSG Motor Werdau – SG Dynamo Dresden (P) 0:10

BSG Stahl Nordwest Leipzig – BSG Sachsenring Zwickau 0:7

BSG Stahl Blankenburg /Harz – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:7

BSG Lok/Armaturen Prenzlau – Berliner FC Dynamo (M) 0:8

BSG Motor Babelsberg II – BSG Schiffahrt/Hafen Rostock 2:4

BSG Schiffahrt/Hafen Rostock II – SG Dynamo Schwerin 0:3

ASG Vorwärts Hagenow – FC Hansa Rostock 0:4

BSG Chemie IW Ilmenau – FC Rot Weiß Erfurt 0:2

BSG Post Neubrandenburg – Berliner FC Dynamo II 2:3

ISG Schwerin – BSG Stahl Brandenburg 2:3

BSG Aufbau dkk Krumhermersdorf – BSG Wismut Aue 0:3

BSG Aktivist KW Tiefenort – FC Carl Zeiss Jena II 0:1

BSG Motor Nordhausen – ASG Vorwärts Dessau 2:0

BSG Motor Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt – BSG Motor Babelsberg 2:1 n.V.

BSG Motor Grimma – BSG Stahl Riesa 2:1

BSG Wismut Gera – BSG Chemie Leipzig 0:0 n.V. ES:5:4

ASG Vorwärts Stralsund – TSG BAU 1969 Rostock 1:0

TSG Chemie Markkleeberg – 1.FC Magdeburg 0:3

BSG Stahl Eisenhüttenstadt – SG Dynamo Dresden II 0:2

BSG Energie Cottbus – FC Vorwärts Frankfurt/O. 1:0

SG Dynamo Eisleben – BSG Glückauf Sondershausen 4:1

BSG Rotation Berlin – Hallescher FC Chemie 5:0

BSG Chemie Böhlen – Aktivist Brieske Senftenberg 3:2

FC Rot Weiß Erfurt II – BSG Chemie BUNA Schkopau 1:0

35.FDGB-Pokal 1985/1986

2.Hauptrunde 12.10.1985

BSG Chemie Böhlen – BSG Stahl Brandenburg 3:0

BSG Energie Cottbus – FC Rot Weiß Erfurt 0:5

BSG Schiffahrt/Hafen Rostock – BSG Wismut Aue 4:2 n.V.

BSG Motor Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt – FC Hansa Rostock 0:1

SG Dynamo Eisleben – 1.FC Magdeburg 1:1 n.V. ES:2:4

BSG Fortschritt Bischofswerda – FC Karl-Marx-Stadt 1:2

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:9

BSG Wismut Gera – FC Carl Zeiss Jena 1:4

BSG Rotation Berlin – 1.FC Union Berlin 1:4

BSG Motor Grimma – SG Dynamo Dresden (P) 2:7

ASG Vorwärts Stralsund – BSG Sachsenring Zwickau 4:2 n.V.

BSG Motor Suhl – Berliner FC Dynamo (M) 2:3

SG Dynamo Dresden II – Berliner FC Dynamo II 2:0

Hallescher FC Chemie II – FC Rot Weiß Erfurt II 4:1

BSG Motor Nordhausen – FC Carl Zeiss Jena II 3:1

1.FC Union Berlin II – SG Dynamo Schwerin 2:1

35.FDGB-Pokal 1985/1986

Achtelfinale Hinspiele 01.11.1985

1.FC Lokomotive Leipzig – ASG Vorwärts Stralsund 5:1

Berliner FC Dynamo (M) – FC Rot Weiß Erfurt 2:0

Achtelfinale Hinspiele 02.11.1985

FC Carl Zeiss Jena – SG Dynamo Dresden II 3:1

FC Karl-Marx-Stadt – BSG Chemie Böhlen 2:0

1.FC Union Berlin – 1. FC Magdeburg 4:1

Hallescher FC Chemie II – FC Hansa Rostock 1:4

BSG Schiffahrt/Hafen Rostock – BSG Motor Nordhausen 1:2

SG Dynamo Dresden (P) – 1.FC Union II 4:1

Achtelfinale Rückspiele 20.11.1985

ASG Vorwärts Stralsund – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:1

FC Rot Weiß Erfurt – Berliner FC Dynamo (M) 2:2 n.V.

SG Dynamo Dresden II – FC Carl Zeiss Jena 1:2

BSG Chemie Böhlen – FC Karl-Marx-Stadt 1:2

1. FC Magdeburg – 1.FC Union Berlin 2:2

FC Hansa Rostock – Hallescher FC Chemie II 2:2

BSG Motor Nordhausen – BSG Schiffahrt/Hafen Rostock 0:1

1.FC Union II – SG Dynamo Dresden (P) 2:4

35.FDGB-Pokal 1985/1986

Viertelfinale Hinspiele 07.12.1985

Berliner FC Dynamo (M) – FC Hansa Rostock 5:1

1.FC Lokomotive Leipzig – FC Carl Zeiss Jena 0:0

FC Karl-Marx-Stadt – SG Dynamo Dresden (P) 2:0

1.FC Union Berlin – BSG Motor Nordhausen 3:0

Viertelfinale Rückspiele 20.12.1985

FC Hansa Rostock – Berliner FC Dynamo (M) 2:3

FC Carl Zeiss Jena – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:0 n.V. ES:2:4

SG Dynamo Dresden (P) – FC Karl-Marx-Stadt 5:1 n.V.

BSG Motor Nordhausen – 1.FC Union Berlin 2:1

35.FDGB-Pokal 1985/1986

Halbfinale Hinspiel 29.04.1986

Berliner FC Dynamo (M) – 1.FC Lokomotive Leipzig 4:2

Halbfinale Hinspiel 30.04.1986

1.FC Union Berlin – SG Dynamo Dresden (P) 1:2

Halbfinale Rückspiel 06.05.1986

SG Dynamo Dresden (P) – 1.FC Union Berlin 3:4

Halbfinale Rückspiel 07.05.1986

1.FC Lokomotive Leipzig – Berliner FC Dynamo (M) 3:1

35. FDGB-Pokal 1985/86 Finale – 31.05.1986

1.FC Union Berlin

1:5 (0:1)

1.FC Lokomotive Leipzig

Wolfgang Matthies

Ingo Weniger

Olaf Reinhold

Dirk Koenen

Holger Sattler

Ralph Probst

Olaf Seier

Marco Roßdeutscher (56. Lutz Hendel)

Heiko Lahn (56. Uwe Borchardt)

Ralf Sträßer

René Unglaube

Trainer: Karl Schäffner

René Müller

Frank Baum

Ronald Kreer

Torsten Kracht

Uwe Bredow

Wolfgang Altmann (86. Olaf Marschall), Matthias Liebers

Uwe Zötzsche

Hans-Jörg Leitzke (76. Lutz Moldt)

Hans Richter

Dieter Kühn

Trainer: Hans-Ulrich Thomale

Schiedsrichter:

Klaus Peschel (Radebeul)

Zuschauer:

50.000 im Stadion der Weltjugend in Berlin

Tore:

0:1 Altmann (33.min.) 0:2 Zötzsche (51.min.) 0:3 Richter (66.min.)

1:3 Probst (81.min.) 1:4 Richter (85.min.) 1:5 Richter (89.min.)

Spielverlauf: Mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig hatte das Endspiel einen eindeutigen Favoriten, denn der Vizemeister der gerade beendeten Oberligasaison traf mit dem 1. FC Union Berlin auf den Meisterschafts-Siebenten. Gegen den letztjährigen Oberliga-Aufsteiger konnte der 1. FC Lok eine erfahrene Mannschaft mit fünf aktuellen Nationalspielern aufbieten. Union konnte lediglich seinen Heimvorteil in die Waagschale werfen und trat mit der Empfehlung an, den Titelverteidiger Dynamo Dresden im Halbfinale eliminiert zu haben.

Die Leipziger brachten ihr Spiel schnell in Schwung. Während die jungen Unionspieler vergeblich versuchten, ihren jeweiligen Gegenspieler in den Griff zu bekommen, hatte sich Lok schon in der ersten halben Stunde drei gute Torchancen erarbeitet. Dabei tat sich Leipzigs junger Mittelfeldspieler Uwe Bredow besonders hervor, er kurbelte die Offensive der eigenen Mannschaft drangvoll an. Einem weiteren Mittelfeldakteur blieb es vorbehalten, in der 30. Minute die verdiente Führung für den 1. FC Lok zu erzielen. Altmann spielte die gesamte wie versteinert wirkende Union-Abwehr aus und überwand Torwart Matthies, obwohl dieser mit den Fingerspitzen noch an den Ball herangekommen war. Die Berliner verharrten nicht lange im Schockzustand, nur wenige Minuten später musste Leipzigs Torwart Müller Kopf und Kragen gegen Berlins Linksaußen Unglaube riskieren.

Mit der Devise, die Leipziger Deckung stärker zu beschäftigen und sie in ihrem Vorwärtsdrang zu beschränken, schickte Union-Trainer Schäffner seine Mannschaft in die zweite Halbzeit. Doch seine Pläne wurden bereits nach sechs Minuten über den Haufen geworfen. Mit einem Gewaltschuss von der Strafraumgrenze aus und mit seinem schwächeren rechten Bein geschossen, überraschte Mittelfeldspieler Zötzsche die Berliner Abwehr und erzielte das 2:0 für den 1. FC Lok. Trotz eines Doppelwechsels bei Union gewann Lok nun endgültig die Herrschaft auf dem Spielfeld. Während Berlin die Flucht nach vorn antrat, stellten die Leipziger ihr Spiel auf Konter um, stießen blitzschnell in die freien Räume, suchten den kürzesten Weg zum Tor. Hatten bisher Mittelfeldakteure für die Tore gesorgt, lief nun Mittelstürmer Hans Richter zu großer Form auf und erzielte binnen 23 Minuten drei weitere Treffer. Den Berlinern blieb nur noch die Anerkennung, nie aufgesteckt zu haben, sie schafften dann auch durch Probsts akrobatischen Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 3:1 eine kosmetische Verbesserung. In der 76. Minute wurde beim 1. FC Lok Lutz Moldt eingewechselt, der damit sein letztes Pflichtspiel für seine Mannschaft bestritt.

Der Siegertrainer Ulrich Thomale urteilte nach Spielende: „Bei zwei Mannschaften, die offensiv eingestellt waren, schöpften wir unsere Potenzen gut aus und dominierten aufgrund der mannschaftlichen Geschlossenheit.“

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