39. FDGB-Pokal 1989/90

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39.FDGB-Pokal 1989/1990

1989/90 wurde die 39. Auflage des FDGB-Pokals der Männer ausgetragen. Sie war zugleich die letzte Auflage unter diesem Titel. Noch während des laufenden Wettbewerbs wurde eine Umbenennung in „Pokal der Gewerkschaften“ vorgenommen. 1991 wurde um den „NOFV-Pokal“ gespielt. Es waren 63 Mannschaften teilnahmeberechtigt: Die Mannschaften der DDR-Oberliga, der DDR-Liga und die 15 Bezirkspokalsieger jeweils aus der Vorsaison. Die Sieger wurden in einem Spiel ermittelt, ggf. nach Verlängerung bzw. durch ein Elfmeterschießen. Das Endspiel fand am 4. Juni 1990 erstmals im Ost-Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. Es setzte sich die SG Dynamo Dresden mit 2:1 gegen den DDR-Ligavertreter PSV Schwerin durch. Die Dresdner schafften damit das Double, da sie zugleich DDR-Meister wurden. Sie standen dabei zum elften Mal in der Vereinsgeschichte im FDGB-Pokal-Finale und gewannen den siebenten Titel. Der unterlegene PSV Schwerin war infolge der Teilnahme der Dresdner am Europacup der Landesmeister für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert.

39.FDGB-Pokal 1989/1990

Ausscheidungsspiel 06.08.1989

BSG Motor Grimma – BSG Lokomotive Stendal 0:4

39.FDGB-Pokal 1989/1990

1. Hauptrunde 25.08.1989

Elektronik Gera – BSG robotron Sömmerda 1:2

1. Hauptrunde 26.08.1989

BSG Tiefbau Berlin – BSG Motor Stralsund 0:1

TSG Lübbenau 1963 – Berliner FC Dynamo (P) 0:5

BSG Motor WAMA Görlitz – FC Karl-Marx-Stadt 0:3

BSG Union Mühlhausen – BSG Wismut Aue 2:2 n.V. ES:8:9

BSG Chemie PCK Schwedt – BSG Schiffahrt/Hafen Rostock 1:2

BSG Lokomotive Stendal – FC Rot Weiß Erfurt 0:1

BSG Stahl Walzwerk Hettstedt – FC Carl Zeiss Jena 0:2

BSG Wismut Aue II – SG Dynamo Dresden (M) 0:6

BSG Chemie Leipzig II – BSG Stahl Brandenburg 2:1 n.V.

BSG Motor Wernigerode – BSG Post Neubrandenburg 2:1

BSG Lok/Armaturen Prenzlau – BSG Chemie Leipzig 1:2

BSG Chemie Velten (Mark) – SG Dessau 89 2:1

TSG Bau 1969 Rostock – BSG KKW Greifswald 2:0

ASG Vorwärts Hagenow – FC Hansa Rostock 0:1

BSG Aktivist KW Tiefenort – BSG Aktivist Schwarze Pumpe 0:3

BSG Aktivist Borna – BSG Motor Suhl 6:2 n.V.

BSG Motor Nordhausen – BSG Sachsenring Zwickau 2:0 n.V.

BSG Motor Babelsberg – SG Dynamo Schwerin 0:2

BSG Aktivist Brieske-Senftenberg – BSG Motor 1948 Weimar 4:2

BSG Rotation Berlin – BSG Motor Fritz Heckert Karl Marx Stadt 2:2 n.V. ES:4:2

BSG Stahl Hennigsdorf – SG Dynamo Eisleben 1:2

SG Dynamo Fürstenwalde – BSG Stahl Thale 2:3 n.V.

FC Vorwärts Frankfurt (O.) – BSG Fortschritt Bischofswerda 3:1

TSG Markkleeberg – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 0:1

BSG Stahl Riesa – BSG KWO Berlin 2:1

BSG Motor Ludwigsfelde – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:2

BSG Bergmann Borsig Berlin – 1.FC Magdeburg 0:3

BSG Chemie BUNA Schkopau – 1.FC Union Berlin 1:1 n.V. ES:5:4

BSG Wismut Gera – BSG Energie Cottbus 4:0

TSG Meißen – Hallescher FC Chemie 0:3

BSG Chemie Böhlen – BSG Motor Schönebeck 2:1

39.FDGB-Pokal 1989/1990

2.Hauptrunde 30.09.1989

BSG Aktivist Borna – FC Karl-Marx-Stadt 0:2

BSG robotron Sömmerda – BSG Wismut Aue 3:2 n.V.

BSG Motor Wernigerode – Berliner FC Dynamo (P) 0:5

BSG Aktivist Brieske-Senftenberg – SG Dynamo Dresden (M) 1:4

BSG Motor Stralsund – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 0:1

BSG Chemie Leipzig II – FC Rot Weiß Erfurt 0:9

BSG Motor Nordhausen – 1.FC Magdeburg 1:2

SG Dynamo Eisleben – 1.FC Lokomotive Leipzig 2:4 n.V.

BSG Chemie Velten (Mark) – FC Hansa Rostock 0:2

BSG Stahl Thale – FC Carl Zeiss Jena 0:2 n.V.

BSG Wismut Gera – Hallescher FC Chemie 1:3

TSG Bau 1969 Rostock – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 0:2

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – BSG Chemie Leipzig 0:0 n.V. ES:5:4

BSG Rotation Berlin – BSG Chemie BUNA Schkopau 0:1

BSG Chemie Böhlen – BSG Schiffahrt/Hafen Rostock 0:4

SG Dynamo Schwerin – BSG Stahl Riesa 3:1

39.FDGB-Pokal 1989/1990

Achtelfinale: 03.11.1989

1.FC Magdeburg – FC Rot Weiß Erfurt 2:0 n.V.

SG Dynamo Dresden (M) – BSG Stahl Eisenhüttenstadt 6:0

Achtelfinale: 04.11.1989

BSG Aktivist Schwarze Pumpe – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 0:3

Hallescher FC Chemie – Berliner FC Dynamo (P) 1:3

FC Karl-Marx-Stadt – FC Carl Zeiss Jena 4:1

FC Hansa Rostock – BSG Chemie BUNA Schkopau 0:1

BSG robotron Sömmerda – 1.FC Lokomotive Leipzig 0:3

SG Dynamo Schwerin – BSG Schiffahrt/Hafen Rostock 3:2

39.FDGB-Pokal 1989/1990

Viertelfinale: 09.12.1989

SG Dynamo Schwerin – 1.FC Magdeburg 3:1

1.FC Lok Leipzig – BSG Chemie BUNA Schkopau 1:0

SG Dynamo Dresden (M) – FC Karl-Marx-Stadt 4:0

FC Vorwärts Frankfurt (O.) – Berliner FC Dynamo (P) 2:0 n.V.

39.FDGB-Pokal 1989/1990

Halbfinale: 14.04.1990

SG Dynamo Dresden – FC Vorwärts Frankfurt (O.) 3:0

SG Dynamo Schwerin – 1.FC Lokomotive Leipzig 1:0

39. FDGB-Pokal 1989/90 Finale – 02.06.1990

1.FC Dynamo Dresden (M)

2:1 (1:1)

Polizei SV 90 Schwerin

Frank Schulze

Frank Lieberam

Detlef Schößler

Andreas Wagenhaus

Steffen Büttner

Matthias Döschner (74. Sven Ratke)

Jörg Stübner

Matthias Sammer

Hans-Uwe Pilz

Ulf Kirsten

Torsten Gütschow (88. Ralf Minge)

Trainer: Reinhard Häfner

Andreas Reinke

Gerbert Eggert

Frank Beutling

Peter Herzberg

Ulrich Ruppach

Mario Drews

Frank Prange

Matthias Stammann

André Kort

Dirk Gottschalk (75. Sven Buchsteiner)

Steffen Baumgart (66. Steffen Benthin)

Trainer: Manfred Radtke

Schiedsrichter:

Karl-Heinz Gläser (Breitungen)

Zuschauer:

5.750 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin

Tore:

0:1 Kort (5.min.) 1:1 Stübner (17.min.) 2:1 Kirsten (85.min.)

Platzverweise

Pilz (51.) – keine

Spielverlauf: Drei Jahre nachdem mit Hansa Rostock zuletzt ein Zweitliga-Vertreter das Endspiel erreicht hatte, stand mit dem PSV Schwerin erneut eine Mannschaft aus der DDR-Liga im Pokalfinale. Erst einige Wochen zuvor hatten sich die Mecklenburger von der SG Dynamo in den Polizeisportverein umgebildet. Sie waren als 14. der DDR-Liga krasser Außenseiter und hatten mit Frank Prange nur einen Spieler mit Oberligaerfahrung (BFC Dynamo) in ihren Reihen. Mit Andreas Reinke, Matthias Stammann und Steffen Baumgart standen jedoch hoffnungsvolle Talente in der Mannschaft, die später in der Bundesliga Karriere machten. Dresdens Trainer Häfner musste mit Andreas Trautmann und Matthias Maucksch auf zwei etatmäßige Verteidiger verzichten und ging das Risiko ein, den unerfahrenen 20-jährigen Frank Schulze als Torwart aufzubieten.

Der PSV ging die Partie gegen den frisch gekürten Meister ohne Hemmungen an, da er die Teilnahme am Wettbewerb des Europapokals der Pokalsieger bereits sicher hatte. Bereits nach fünf Minuten sorgte er für einen Paukenschlag, als sein Mittelfeldspieler Stammann im Slalom drei Dresdner umkurvte, seinen Nebenspieler Kort mit einer präzisen Flanke bediente und dieser mit Direktablage die Schweriner in Führung schoss. Anschließend stand Schwerins Torwart Reinke im Mittelpunkt des Geschehens, der mit spektakulären Paraden die wütenden Gegenangriffe der Dresdner entschärfte. Erst nach einer knappen Viertelstunde musste er sich geschlagen geben, als er von Stübners gekonntem Direktschuss überwunden wurde. Eine Wende im Spiel brachte das Ausgleichstor jedoch nicht. Dresden agierte zu nervös und hektisch, und auf der anderen Seite stand die von Beutling organisierte Abwehr sicher. Die Dynamo-Stürmer Gütschow und Kirsten waren bestens abgeschirmt.

Sechs Minuten nach der Halbzeitpause ereilte Dresden ein erneuter Schock. Nach einem Faustschlag gegen den Schweriner Stammann wurde Regisseur Pilz nach Hinweis des Linienrichters Weise vom Platz gestellt. Obwohl die Schweriner in Überzahl das Spiel nun weiter offen gestalten konnten, fehlten ihnen die spielerischen Mittel, ihre zahlenmäßige Überlegenheit erfolgreich umzusetzen. Mit seinen Einwechslungen der frischen Stürmer Benthin (66. Minute) und Buchsteiner (75.) versuchte Trainer Radtke, die Offensive noch einmal zu verstärken. Das Siegtor schoss jedoch Dresdens Kirsten, der fünf Minuten vor Schluss eine Dublette mit Sammer erfolgreich abschließen konnte. Es ehrte zwar den PSV Schwerin, dass er danach nicht aufsteckte und bis zum Schlusspfiff noch für viel Aufregung im Dresdner Strafraum sorgte, eine Wende konnte er dem Spiel aber nicht mehr geben.

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