5. FDGB-Pokal 1954/55 -SB – Achtel-Halbfinale

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5. FDGB-Pokal 1954/55

Mit dem FDGB-Fußballpokal-Wettbewerb 1952/54 wurde in der DDR zum vierten Mal ein Pokalsieger ermittelt.

Der vierte Pokalwettbewerb knüpfte an die Pokalsaison 1952/53 an, die nach zwei Qualifikationsrunden und der 1. Hauptrunde im Juni 1953 wegen des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 abgebrochen wurde. Begonnen hatte der Wettbewerb mit 84 Mannschaften aus den Bezirksligen und Bezirksklassen der 15 DDR-Bezirke. Nach zwei Qualifikationsrunden wurde am 7. Juni 1953 die 1. Hauptrunde mit 64 Mannschaften ausgetragen. Unter ihnen waren die verbliebenen 21 Bezirksvertreter, dazu kamen die 26 Mannschaften aus der zweitklassigen DDR-Liga und die 17 Teams aus der DDR-Oberliga. Im Frühjahr 1954 wurde die 2. Hauptrunde, die bereits 1953 ausgelost worden war, neu ausgelost und am 25. April 1954 durchgeführt.

Im Achtelfinale waren bereits 13 der Oberligamannschaften ausgeschieden, mit Chemie Apolda und Aktivist Welzow waren noch immer zwei Bezirksligisten vertreten, für die hier aber Endstation war. Überraschend kamen mit Empor Wurzen-West, Chemie Zeitz und Vorwärts Berlin drei Zweitligisten unter die letzten Vier. Die Berliner Armeefußballer, als Aufsteiger bereits feststehend, und Oberligist Motor Zwickau erreichten schließlich das Finale.

5. FDGB-Pokal 1954/55

Achtelfinale 16.03.1955

SC Fortschritt Weißenfels – BSG Motor Stralsund 3:1

SC Aktivist Brieske-Senftenberg – BSG Motor Zwickau 2:1

Achtelfinale 23.03.1955

BSG Chemie Leuna – SC Turbine Erfurt (M) 2:3

Achtelfinale 27.04.1955

SG Dynamo Mitte Berlin – ZSK Vorwärts der KVP Berlin (P) 1:4

Achtelfinale 23.05.1955

SC Dynamo Berlin – SC Wismut Karl-Marx-Stadt 3:5 n.V.

Freilos: SC Empor Rostock und BSG Fortschritt Meerane

5. FDGB-Pokal 1954/55

Viertelfinale 01.05.1955

SC Empor Rostock – BSG Fortschritt Meerane 2:0

SC Fortschritt Weißenfels – SC Aktivist Brieske-Senftenberg 1:1 n.V.

Viertelfinale 08.05.1955

SC Turbine Erfurt (M) – ZSK Vorwärts der KVP Berlin (P) 3:1

Wiederholungspiel 05.06.1955

SC Aktivist Brieske-Senftenberg – SC Fortschritt Weißenfels 9:0

Freilos: SC Wismut Karl-Marx-Stadt

5. FDGB-Pokal 1954/55

Halbfinale 22.05.1955

SC Empor Rostock – SC Turbine Erfurt (M) 2:1 n.V.

Halbfinale 12.06.1955

SC Wismut Karl-Marx-Stadt – SC Aktivist Brieske-Senftenberg 4:2

5. FDGB-Pokal 1954/55 Finale – 19.07.1955

SC Wismut Karl-Marx-Stadt

3:2 n.V. (1:0)

SC Empor Rostock

Kurt Steinbach

Heinz Glaser

Bringfried Müller

Erhard Bauer

Karl Wolf

Siegfried Wolf

Konrad Wagner (91. Hans Meyer)

Manfred Kaiser

Kurt Viertel

Armin Günther

Karl-Heinz Mohr

Trainer: Karl Dittes

Rudi Leber

Gerhard Schaller

Kurt Zapf

Karl-Heinz Singer

Rudolf Schneider

Heinz Minuth

Franz Bialas (46. Herbert Zwahr)

Horst Zedel

Herbert Holtfreter

Arthur Bialas

Karl Pöschel

Trainer: Oswald Pfau

Schiedsrichter:

Gerhard Schulz (Berlin)

Zuschauer:

18.000 im Leipziger Bruno-Plache-Stadion

Tore:

1:0 Kaiser (2.) 1:1 Zwahr (46.) 2:1 Viertel (58.), 2:2 Pöschl (71.), 3:2 Günther (111.).

Spielverlauf: Im fünften Endspiel um den FDGB-Fußballpokal standen sich mit dem SC Wismut Karl-Marx-Stadt der Zweite und mit dem SC Empor Rostock der Neunte der abgelaufenen DDR-Oberligasaison 1954/55 gegenüber. Beide Mannschaften mussten auf wichtige Stammspieler verzichten, Wismut auf Tröger, Satrapa und Freitag, Empor konnte Leeb und Speth nicht einsetzen. Die Wismut-Elf unterstrich bereits nach 90 Sekunden ihre leichte Favoritenstellung mit dem Führungstreffer. Ihr Spiel war zunächst technisch und taktisch überlegen, im Mittelfeld überraschte sie ständig mit Positionswechseln. Auf der anderen Seite sah man bei Rostock Abwehrschwächen, unsichere Ballannahme und ungenaues Passspiel. Erst nach etwa zwanzig Minuten fand der SC Empor den Spielfaden, erhöhte die Laufleistung und begann im Angriff variabler zu agieren.

Mittelstürmer Holtfreter übernahm das Kommando in der Offensive und leitete mit seinem 20-m-Schuss den Rostocker Ausgleich 150 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit vor. Sein Schuss prallte zwar noch gegen die Torlatte, doch der neu ins Spiel gekommene Zwar verwandelte überlegt in die rechte Ecke. Als es den Anschein hatte, Empor könnte sich nun mit seinem athletischen Spiel gegen die Wismut-Mannschaft durchsetzen, wurden die Rostocker durch einen Torwartfehler wieder zurückgeworfen. Zuvor hatte schon Stopper Zapf seinen Gegenspieler Viertel nicht halten können, dessen Flachschuss schließlich Torwart Leber unter seinem Körper hindurch rutschen ließ. Der SC Empor ließ sich durch den erneuten Rückstand allerdings nicht entmutigen, in der 71. Minute schaffte er nach einem sehenswerten Spielzug erneut den Ausgleich. Pöschel war überraschend auf die rechte Angriffsseite gewechselt, übernahm einen Steilpass von Zedel und schoss aus vollem Lauf ins Wismut-Tor.

Da es nach 90 Minuten immer noch 2:2 stand, mussten beide Mannschaften in die Verlängerung. Wismut-Trainer Karl Dittes nutzte nun seinerseits die Wechselmöglichkeit und ersetzte seinen rechten Stürmer Wagner gegen Hans Meyer. Außerdem beorderte er Mittelfeldspieler Siegfried Wolf in den Angriff, dessen Bruder Karl Wolf agierte zeitweise als sechster Stürmer. Die so verstärkte Offensive setzte den SC Empor erheblich unter Druck, brauchte aber 20 Minuten, um zu einem zählbaren Erfolg zu kommen. Den sechsten Eckball für Wismut, von rechts getreten, wehrte Torwart Leber zu kurz ab, der Wismut-Stürmer Mohr erkämpfte sich trotz Bedrängnis den Ball und spielte ihn zu seinem Sturmpartner Günther. Dieser stand ungedeckt vor dem Rostocker Tor und schoss aus sechs Metern hoch in die linke Ecke zum 3:2 für Wismut ein. Von diesem abermaligen Rückstand erholte sich der SC Empor in den letzten zehn Minuten nicht mehr.

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