70. Jahre Dynamo Dresden

Wir gratulieren der SG Dynamo Dresden zum 70.Vereinsgeburtstag. 

 Am 12. April 1953 wurde im Dresdner Filmtheater Schauburg in einer Gründungsversammlung die SV Deutsche Volkspolizei Dresden in SG Dynamo Dresden umbenannt. 

Mit 8 Meistertiteln, 7 FDGB-Pokal Siegen und 98 Auftritten im Europapokal ist die SG eine der bedeuteten Mannschaften in der DDR. Die Fans von Dynamo kann man getrost als treusten Anhänger des DDR-Fußball bezeichnen; von der Saison 1969/70 (18.500 Zuschauer im Schnitt pro Oberligaspiel) bis zur Saison 1989/90 (20.221) belegte Dresden den ersten Platz in der Zuschauertabelle. In der Saison 1977/78 kamen durchschnittlich 30.231 Anhänger ins Dynamo-Stadion, ein unerreichter Wert. 

In der Saison 1990/91 reichte es „nur“ zum 2.Platz (9.994), als der Meister FC Hansa Rostock (10.031) mehr Zuschauer anlocken konnte. 

Die SV Deutsche Volkspolizei Dresden spielte als noch in der Saison 1949/50 in der Stadtliga Dresden. Im Sommer 1950 wurden mehr als 40 Spieler der bestehenden VP-Gemeinschaften in Forst zusammengezogen, um aus ihnen den Kader für die künftige Schwerpunktgemeinschaft in Dresden zusammenzustellen. Diese Mannschaft wurde zur Saison 1950/51 in die Oberliga delegiert. Mit dem vierten Tabellenplatz 1951 und dem zweiten Platz 1952 konnte sich die Dresdner Elf auf Anhieb als Spitzenmannschaft etablieren und 1952 sogar den FDGB-Pokal gewinnen.

Im November 1954 wurde die Mannschaft von Dynamo Dresden komplett nach Berlin delegiert, um dort unter dem Namen SC Dynamo Berlin eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen. Für zuvor aufgelöste Fußballabteilung des SC DHfK Leipzig übernahm Dynamo den verkannten Startplatz in der I.Liga, konnte aber verständlicherweise nicht mehr an die Erfolge der vergangenen Spielzeiten herankommen. 1957 spielte der Verein nur noch in der viertklassigen Bezirksliga. 

Dynamo Dresden wurde mit der Entscheidung des DTSB-Bezirksvorstandes am 5. August 1968 zum Leistungszentrum im Bezirk Dresden erklärt und spielte ab der Saison 1969/70 durchgängig in der Oberliga

Am 16.05.1923 wurde das erste Stadion am heutigen Standort eingeweiht. Am 23.09.1951 wurde aus der Illgenkampfbahn das Rudolf-Harbig-Stadion. Im Sommer 1971 erfolgte die Namesänderung in Dynamo-Stadion, der Name hatte bis zur Wende Bestand. 

Ilgenkampfbahn

Namesgeber war Hermann Ilgen, er stammte aus einem rechtskonservativen-nationalen Kreis und war durch eine Heirat und Immobiliengeschäfte zu Reichtum gekommen. 

Der damalige Oberbürgermeister Bernhard Blüher hatte diesen Bau auf den Güntzwiesen angeregt. Der Baubeginn war am 21.Dezember 1922. 

Geplant war die Anlage für 24.000 Zuschauer, die zur zweiten Jahresschau deutscher Arbeit „Sport und Spiel“ am 16.05.1923 eröffnet wurde. 1937 wurde dann aus der Dresdener Kampfbahn die Ilgen-Kampfbahn.

Rudolf Harbig

Rudolf Harbig war ein Dresdener Leichtathlet, der mehrere Weltrekorde erzielte. Er wurde 7x Deutscher Meister, 2x Europameister und gewann die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin in der 4x400m-Staffel. 

Seit einem Kampfeinsatz als Fallschirmjäger im März 1944 gilt es als gefallen/vermisst. 

Er trat 1937 in die NSDAP ein und war ein SA-Sturmmann, das natürlich nicht dem Idealbild der DDR entsprach.  So erfolgte im Sommer 1971 die Namesänderung in Dynamo-Stadion.  

Vom MDR-Fernsehen gibt es eine interessante Dokumentation zu diesem Thema

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