Oberliga 1949/50 – 11.Spieltag

ZSG Altenburg

2:1

ZSG Anker Wismar

ZSG Altenburg: Jäschke, Sittner, Pohle, Gottschald, Klemig, Melzer, Vollert, Ratajczak, Mücke, Usemann, Friedemann. Trainer: Herbert Klemig

ZSG Anker Wismar: Heldt, Szewierski, Schweiß, Reinhold, Thoms, Sültmann, Schultze, Laband, Vick, Rennhack, Minuth. Trainer: Heinz Hartmann

Schiedsrichter:

Lorenz (Planitz), dem die Sicherheit in seinen Entscheidungen fehlte und dessen schlechtes Stellungsspiel mitunter den Ablauf der Handlungen störte.

Zuschauer:

4.500, Plateau Altenburg

Tore:

1 : 0 Heinz Mücke (21.), 2 : 0 Heinz Sittner (49.), 2 : 1 Ernst Vick (82.).

SG Hans Wendler Stendal

2:2

BSG Franz Mehring Marga

SG Hans Wendler Stendal: Zur Hose, Henning, Muthke, Scheel, Bredick, Brüggemann, Laibner, Lahutta, Alpert, Zimmermann, Vogel. Trainer: Paul Kugler

BSG Franz Mehring Marga: Schwarick, Hentschel, John, Schurrmann, H. Lehmann, Auras, Rieger, Hennemann, Weist, E. Lehmann, Franke. Trainer: Hermann Fischer

Schiedsrichter:

Willy Ruch (Thalheim)

Zuschauer:

5.000, Stadion am Hölzchen (Stendal)

Tore:

1 : 0 Fritz Laibner (17.), 2 : 0 Fritz Laibner (20.), 2 : 1 Viktor Bredick (74. / Eigentor), 2 : 2 Erich Lehmann (79.).

BSG Vorwärts Schwerin

2:6

BSG KWU Erfurt

BSG Vorwärts Schwerin: Körtje, Siegert, Wasielewski, Böhme, Heyduck, Dehn, W. Petersen,

H. Petersen, Westphal, Kollenda, Neumärkel. Trainer: Walter Böhme

BSG KWU Erfurt: Senftleben, Hoffmeyer, Machts, Brock, Nordhaus, Jochen Müller, Löbe,

Hammer, Franke, Nitsche, Köhler. Trainer: Hans Carl

Schiedsrichter:

Walter Schaub (Leipzig)

Zuschauer:

4.000, Paulshöhe (Schwerin)

Tore:

0 : 1 Eduard Franke (4.), 0 : 2 Wolfgang Nitsche (7.), 0 : 3 Herbert Löbe (10.),

0 : 4, 0 : 5 Wolfgang Nitsche (40., 60.), 0 : 6 Eduard Franke (65.),

1 : 6 Werner Petersen (66.), 2 : 6 Helmut Petersen (75.).

ZSG Union Halle

1:4

SG Dresden-Friedrichstadt

ZSG Union Halle: Schmidt, Belger, Lehmann, Blanke, Werkmeister, Knefler, Horter, Kulitze, Rappsilber, Ebert, Gola. Trainer: Fred Schulz

SG Dresden-Friedrichstadt: Birkner, Kreisch, Jungnickel, Kreische, Köhna, Kunstmann, Ulrich, Werner, Keßler, Steinbach, Drognitz. Trainer: Helmut Schön

Schiedsrichter:

Franz Huhn (Schwaan)

Zuschauer:

25.000, Kurt-Wabbel-Stadion (Halle)

Tore:

0 : 1 Walter Werner (15.), 1 : 1 Otto Knefler (28. / Elfmeter), 1 : 2 Henry Keßler (38.), 1 : 3 Kurt Jungnickel (65. / Elfmeter), 1 : 4 Walter Werner (75.).

ZSG Industrie Leipzig

2:0

ZSG Horch Zwickau

ZSG Industrie Leipzig: Busch, Pönert, Brembach, Richter, Rose, Polland, Sommer, Steuer,

Hübler, Fröhlich, Klaus. Trainer: Fritz Krauß

ZSG Horch Zwickau: Otto, Möckel, Jugel 26′ RK, Schneider, Fuchs, Breitenstein, Satrapa, Heinze, Lenk, Kunack, Meier. Trainer: Friedrich Müller

Schiedsrichter:

Tiedt (Schwerin)

Zuschauer:

20.000, Georg-Schwarz-Sportpark (Leipzig)

Tore:

1 : 0 Gerhard Hübler (43.), 2 : 0 Werner Steuer (80.).

Anmerkung:

Otto (Zwickau), hält Elfmeter von Sommer (26.)

Märkische Volksstimme Babelsberg

2:1

BSG Gera-Süd

BSG Märkische Volksstimme Babelsberg: Schröder, Balduin, Behrendt, Tietz, Warmo, Kandziora, Schlüter, Fabian, Wolfrum, W. Gießler, E. Gießler. Trainer: Hans Höfer

BSG Gera-Süd: Blumert, Neuendorf, Zergiebel, Frey, Golde, Breitenstein, Schönfeld, Buschner, Klotz, Weiß, Ritter. Trainer: Erich Dietel

Schiedsrichter:

Pönert (Zwickau), leitete sicher und zuverlässig

Zuschauer:

4.500, Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam)

Tore:

0 : 1 Georg Buschner (30.), 1 : 1 Werner Gießler (54.), 2 : 1 Erwin Gießler (72.).

Anmerkung:

Schlüter (Babelsberg) verschießt Strafstoß

BSG Waggonfabrik Dessau

2:1

BSG Einheit Meerane

BSG Waggonfabrik Dessau: Doebler, Höhne, Witte, Matthies, Breitmann, Manthey, Kusmierek, Theile, Kersten, Welzel, Rottmann. Trainer: Hans Manthey

BSG Einheit Meerane: Päßler, Baumgart, Mühlbächer, Ploch, Rothe, Engelmann, Lichtenstein, Zierold, Starke, Goethe, Heyne. Trainer: Franz Strasser

Schiedsrichter:

Alfred Scherl (Gera)

Zuschauer:

8.000, Schillerpark (Dessau)

Tore:

1 : 0, 2 : 0 Werner Welzel (33., 49.), 2 : 1 Wolfram Starke (82.).

Breitmann und Engelmann – Fels in der Brandung

Seit 6 Spieltagen führt nun die BSG Waggonfabrik die Tabelle unserer Liga an. Selten ist ihr das Siegen aber wohl so schwer gefallen wie an diesem elften Meisterschaftssonntag im Dessauer Schillerpark. Die Männer mit den grellblauen Jerseys der Einheit Meerane hatten sich für diesen Kampf alles vorgenommen. Ausschlaggebend für den knappen Sieg der Dessauer aber war die rationellere Arbeit ihrer Läuferreihe. Vor dem Spiel wurden beide Mannschaften von dem Leiter des Kreissportausschusses herzlich begrüßt, der in seiner Ansprache auf die gesellschaftlichen Aufgaben unserer Sportbewegung hinwies.

Mit besonderer Spannung in diesem Spiel erwartet: die Zweikämpfe Theile-Engelmann und Starke-Breitmann. Theile wußte um die Stärke seines Bewachers, spielte zurückgezogenen Aufbaustürmer und brachte unter Mitwirkung der beiden langen, schwarzhaarigen Außenläufer Matthies und Manthey seinen Sturm immer wieder in Szene. Veruchte er aber direkt, die gefährliche klippe Engelmann zu umschiffen, dann stand der herrliche Einsatz des jungen Engelmanns (dessen Spiel bereits Herberger in Nürnberg interessiert verfolgt hatte) der Schnelligkeit und Gewandtheit des robusten Theile nicht nach. Völlig anders der Ausgang des zweiten Duells. Die steilen Vorlangen von Engelmann, Rothe und Ploch für ihren Schnellen und agilen Mittelstürmer Starke erreichten meist nur dann erfolgreich ihr Ziel, wenn der meeraner weitab von seinem Bewacher (selten in der Sturmmitte) Stellung bezogen hatte. Alles andere aber nahm der groß aufspielende Breitmann mit dem Kopf oder den Beinen. Breitmann, noch mit leuchtend weißem Kopfverband spielend (die gegen Horch Zwickau erlittene Rißverletzung ist noch nicht ganz wieder ausgeheilt), stand goldrichtig.

Zu hoch wurde der Ball in den ersten 15 Minuten dieses Spiels gehalten. Erst als Dessau sich bemühte, den Ball flach zu halten, bekam das Spiel Niveau. In der 20. Minute bot sich die erste Gelegenheit für Dessau, in Führung zu gehen, als Mathies den Ball zu Kusmierek paßte, der nach schönem Alleingang in die Mitte flankte, aber der kleine, körperlich zu schwache (um Durchreißer zu sein) Kersten köpfte um Millimeter am Tor vorbei. Erst ein Alleingang des neben Theile besten Dessauer Stürmers Welzel, bei dem er nacheinander Ploch, Rothe und schließlich Torwart Päßler überspielte, brachte den verdienten Führungstreffer. Es blieb bei einzelnen Durchbrüchen Meeranes.

Die ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit gehörten aber dann ausschließlich der Meerane-Elf.

Die gute Arbeit von Engelmann und Goethe gaben hierfür den Ausschlag. In dieser Drangperiode gelang Dessau ein einziger Angriff, der durch eine Ecke, die von dem gefällig spielenden Rottmann hoch herein gegeben wurde, das zweite Tor. Meerane nahm nun Zierold in die Verteidigung und ließ Mühlbächer halbrechts stürmen, der dann 10 Minuten vor Schluß mit Starke den Platz tauschte. Zu spät. Zwar gelang der Einheit nach Steilvorlage von Engelmann durch Starke der Anschlußtreffer, aber nun hatte sich Dessaus Läuferreihe wiedergefunden! Ein von Theile inszenierter Angriff hätte jetzt endgültig Klarheit schaffen können. Aber Päßler hielt. Gegen Schluß: Ein Goethe-Schuß ging um Haaresbreite über die Dessauer Latte.

Schwächen in der Dessauer Mannschaft erwiesen sich bei Witte, der oftmals unsicher abwehrte, und bei Kusmierek, der in vielen Fällen durch unbewegliches und ofmals unnützes Spiel dem Angriff der Dessauer die explosive Kraft nahm. Bei der BSG Einheit Meerane blieben Heyne, Zierold und Ploch (besonders in der 1. Halbzeit) blaß. Insgesamt gesehen ist zu sagen, daß zwar Könner, wie Breitmann, Matthies, Manthey, Welzel und besonders Theile auf der einen Seite, Engelmann, Goethe, Baumgart und Starke auf der anderen ein großes Pensum absolvierten, dem Spiel genügend Farbe und niveau gaben, daß aber trotzdem zu wenig rationell (!) gespielt wurde. Beiden Mannschaften fehlte der Querpass (!!) Was Schiedsrichter Scherl in der ersten Halbzeit zu viel des guten tat, unterließ er oftmals in den zweiten 45 Minuten.

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